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Grundsätzlich hat man auf Reisen immer zuviel dabei und doch fehlt immer etwas. Weils manche evtl. interessiern mag, mit was ich unterwegs bin, hier eine kleine Auflistung.

KTM LC4 640 Adventure 2005

Motorrad, mittlerweilen namenlos.
KTM LC4 640 Adventure Bj. 2005, am Start 24020 km
Fasst 25 l Benzin, lässt sich mit einer 9V Batterie antreten, die Zündkurve miesem Benzin anpassen und ist eigentlich schon ab Werk sehr reisetauglich. Als Hauptnachteil seien die heftigen Vibrationen erwähnt. Manche meinen, auf einem Bodenstampfer reise es sich ruhiger. Zudem hat die Maschinen einen eigenen Charakter, übersteht aber sogar einen Abflieger auf der Autobahn mit 115 km/h. Anbauteile von Touratech, teuer und grösstenteils ok (Aufhängung Kofferträger zwei mal ohne Umfaller gebrochen), einfach die Kanten sind ähnlich scharf wie Werkzeug aus Solingen. Seit Tbilisi hat sie einen Zylinderkopf und die Steuerkette einer zerlegten KTM LC4 Duke. In Armenien befand sie, dass der Hauptständer genüge und liess den Seitenständer liegen, seit dem Norden Iran fahre ich ohne Geschwindigkeits- und Distanzangabe, ab Tajikistan begann die Hydraulik der Kupplung zulecken, so dass ich die letzten 500 km des Pamirs ohne hydraulische Kupplung fahren durfte, ein echtes Erlebnis. Was solls, sie trägt mich weiterhin.
In Almaty, Kasachstan, Hydraulik repariert und Service getätigt. Festgestellt, dass Verstrebung am Heckrahmen mit Bordwerkzeug weggebrochen. Kann ja schon mal passieren, bei einem Rallybike...
In der Mongolei hat sich der Dämpfer der Hinterradfederung verabschiedet. Dank dem weiss ich nun, dass die Road of Bones auch ohne Dämpfer zu machen ist. Wäre ja sonst zu einfach. Und 650 km vor Magadan brach die Vergasernadel.
Was sich liebt, das neckt sich.

Heidenu K60
Profil Hinterreifen und Vorderreifen nach ca 18'000 km

Reifen
Seit der Abfahrt in der Schweiz vorne und hinten ein Heidenau K60 drauf. Meiner Meinung nach ein absoluter Top-Reifen, gemacht für Fernreisen mit Offroadanteil. In Almaty konnte ich meine bestellten Michelin Desert Race in Empfang nehmen. Hatte die in Island drauf, Halt ohne Ende und die Laufleistung ist auch toll. In der Mongoliei montieren lassen, wollte mir das Gemurkse nicht selber antun. Bis jetzt 3'000 km, viel anzusehen ist ihnen nicht.
KLIM Glove Adventure Kleidung
Helm C3 von Schubert. Wollte zum Reisen einen Klapphelm, macht den Kontakt zu Menschen viel einfacher: Helm hochklappen und die Leute haben ein Gesicht vor sich. Den Nachteil der Belüftung und dem Gewicht habe ich in Kauf genommen. Dafür ists auch wunderbar trocken bei Regen. Und seit Iran bin ich froh, dass ich ein Visier habe, so dass der heisse Fahrtwinde meine Haut nicht ablöst.

Oberkleidung von KLIM, Hose und Jacke Modell Overlander. Sauteuer, aber saugut. Hat sich in Island mehr als bewährt, lange Regenpassagen trocken überstanden, bei Hitze wunderbar belüftbar. Ebenfalls glimpflich überstanden hat die Kleidung den erwähnten Abflieger auf der Autobahn. Beinahe lächerlich, wie gering der Schaden nach der langen Rutschparie war. Ich selbst hatte nur eine kleine Prellung der rechten Schulter, ansonsten nicht mal Verbrennungen durch die Reibung an den Schoner. Ein Panzer, mit welchem aber immer noch problemlos spazieren gegangen oder eine Stadt angeschaut werden kann.

Handschuhe von KLIM (ein Paar für warm, eines für kalt/nass), der linke Handschuh des Sommermodells (Adventure) hat sich nahezu komplett zerlegt, dies nach nur 1 Jahr und stolzem Preis. Scheint mir ein Fabrikationsfehler, warte noch auf die Reaktion von KLIM

  Stiefel sind das Modell Adventure von SIDI. Guter Schutz, GoreTex, sehr gute Sohle. Haben ebenfalls in Island und am Nordkapp überzeugt, bis jetzt auch sehr auf dieser Reise. Leider wurde der rechte Stiefel bereits vor der Reise undicht, vermutlich einen Riss in der Membrande. Nach nur 3 Jahren eher schlecht. So auch der Kundenservice von SIDI. Trotzdem wieder ein Paar gekauft.
Meinen Beobachtungen zu Folge der meist getragene Stiefel der Motorradreisenden in dieser Region.

Hilleberg Nallo GT

Übernachtung
Vorwiegend in Hotels, Gästehäuser und bei Privatpersonen. Das Zelt, wunderbar bewährt auf der Tour an Nordkapp und ausgiebig getestet in Island, ist für abseits der Routen. Seit Kirgistan immer öfters, in der Mongolei fast nur noch. Handelt sich um ein Hilleberg Nallo GT 3. Ja, ein dreipersonen Tunnelzelt. Platz zu haben ist schön, vorallem wenn es nass ist und man in der Abside noch kochen kann. Und verpackt ist es erstaunlich klein und wiegt 2,7 kg. Trotz gutem Verpacken und Festzurren haben die dauernden Vibrationen und Erschütterungen kleine Löcher in die Abside gescheuert. Als Unterlage dient eine Plastikplane aus dem Baumarkt. Super auch um das Motorrad unsichtbar zu machen.
Handheld Algiz 7
Handheld Algiz 7, schon viel durchgestanden
Elektronik
Kamera: Fujifilm X-T1. Für Leute die nicht so auf Automatik stehen. Sehr Lichtstark und immer noch relativ klein. Hatte vorher die Fuji X100, sehr zufrieden, vermisste aber doch auf Reisen verschiedene Optiken. Dazu also ein Weitwinkel, ein normales und ein Zoomobjektiv. Stativ dabei, Blitz nur der kleine.

Video: Klassische GoPro 4 Black. So viel kompatibles Zubehör und Kamera mit guter Preis/Leistung. Als Zubehör eine Gimbal mitgenommen, Feiyu Tech G4 Ultra. Sehr gut gegen Vibrationen und Erschütterungen. Leider weder Wasser- noch Staubdicht, aber bisher funktioniert das Ding fabelhaft, wer den Unterschied von stabilisierter und unstabilisierter GoPro gesehen hat, will sofort eines davon.

Compi/Navi: Dazu das Modell Algiz 7 von Handheld. Wasserdichtes und erschütterungsfestes Tablet mit Windows 7. Mit Gerät zufrieden, aber nicht mit den Akkus. 2 Stück haben Erschütterungen nicht überstanden. Halterung und Stromversorgung wurden von Kollegen gebaut, resp. von mir selber. Als Navigationssoftware läuft QuoVadis 7. Genial, frisst irgendwelches Kartenmaterial, notfalls gescannte oder fotografierte Karten. Für Routing in Städten nicht sehr toll, aber sobalds abseits geht oder zum Planen, sehr gut. Dazu wird der Algiz gebraucht um die Daten zu archivieren und diese Website kreieren.
Alite MayFly
Alite MayFly, gerne schnell besetzt
Luxuszeugs
UE BOOM, ein kleiner portabler Bluetooth-Lautsprecher von Logitech. Schön, in der einsamen Weite des Pamirs am Abend vor dem Zelt gute Musik zu hören, oder den passenden Sound für eine Party im Iran zu liefern. Begeisterndes Stück Technik, sehr robust, lange Akkulaufzeit, Wasserfest.

Campingstuhl von Alite, Modell MayFly. Ja richtig, ich schleppe einen Campingstuhl auf dem Motorrad mit. Ich habe die Jungs auf der Islandreise auch ausgelacht. Aber nur bis am 3. Tag, als die Kerle schon wieder entspannt in ihren Stühlen sassen und ohne einschlafende Beine das Essen kochten. Urgemütlich, nach 10h auf dem Motorrad echt ein Genuss, er ist so niedrig, dass ich damit sogar in der Abside des Zeltes aufrecht sitzen kann. Geb ich nicht mehr her.



3 Kommentare

Wolfgang - 14.08.2015 - 16:28 Uhr Hi Mike,
ich grüße Dich aus dem heißen Italien, wo ich in Umbrien 2 Wochen lang Familienurlaub mache (also mit Auto, Kind und Kegel).

Über Stephan habe ich erfahren, dass Du es tatsächlich wahr gemacht hast, und Deine Zelte (tschuldigung, Dein Hilleberg) für 7 Monate abgebrochen hast. Respekt!!!
Dein Logbuch liest sich echt spannend, und ich hoffe, dass Du weiterhin so viele freundliche und hilfsbereite Menschen triffst. Das ist wirklich eine Reise, die das Leben prägen kann.
Klasse finde ich auch, dass Dich auf der Reise auch so ein neuer Luxusartikel begleitet. Zwar nicht ganz ein Helinox, aber zum im Zelt sitzen bestimmt bestens geeignet. Ich sitze übrigens auch gerade drin, das Ding lässt sich nämlich auch im Auto mitnehmen. So brauche ich am Pool nicht schon morgens das Handtuch auf der Liege auszubreiten. Ich wünsche Dir und Deiner KTM immer eine aufrechte Position und noch viele beeindruckende Straßen, Landschaften und Menschen. (aufrecht passt ja momentan zur KTM, so ohne Seitenständer)
Gruß
Wolfgang

Simon - 25.02.2018 - 11:27 Uhr Grüß dich Mike,
ich habe mir vor Kurzem das gleiche Moped wie Du zugelegt meine Frage ist welchen Kofferträger benutzt du? Die Koffer selbst scheinen ja von Touratech zu sein.
Mit freundlichen Grüßen
Simon

Mike - 15.03.2018 - 14:12 Uhr Hallo Simon
Der Kofferträger ist von Touratech. Ohne Anpassungen wird er dir auf der linken Seite brechen... Würde für nochmals so eine Reise eher auf Softgepäck umstellen (Verletzungsgefahr/Reparatur, etc.)

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